Monday, July 5, 2010

Genfer Weine

In diesem Teil des Eintrags gehe ich auf Weine des Kantons Genf ein. Es ist eine Weiterführung des Blogs über die Weine der La Côte.

Die roten Genfer Weine weckten bislang meine Neugier.

Rot:
La Clémence, Camaret de Genève, 2008, Cave de Genève:

Den gibts beim Bauern oder auch bei Manor in Genf zum gleichen Preis.

Natürlich wieder ein Camaret. Ich kann dann in 10 Jahren immer noch Pinot Noir trinken. Vor einiger Zeit schenkte ich Freunden eine Flasche dieses Weins ohne zu probieren. Es war kein Fehler, das Auge hat richtig entschieden. Die intensive Farbe ist typisch für einen Camaret. Der Geschmack ist vielschichtig fruchtig. Er ist abgerundet und reif im Geschmack. Ich könnte ja noch all die Beeren aufführen, die der Hersteller im Beschrieb aufführt. Der Beschrieb vom Prix Garnatie Beerensirup von Coop für 3.5 CHF für 1.5 l tönt ähnlich: Cassis, Erdbeeren, Himbeeren, Holunder...ok die Heidelbeeren fehlen im Sirup.

Wiederum bestehen diese Beeren ja auch aus verschiedenen Geschmackskomponenten.
Deshalb reicht mir diesen Beerenvergleich nicht aus. Was ist es aber - was diesen Wein ausmacht, sicher diese Komplexität an relativ ähnlichen Aromastoffen. Wichtig ist aber auch die Säure, die leicht hervorkommt, die zusammen mit dem Alkohol in die Nase dringt, wenn man tief einatmet.

Der passt bestens zu Käse, Trockenwürsten, zu einer Büffelsalami aus Schangnau, zu einer Brot- oder Heusuppe, zu kräftigem Brot, z.B Nussbrot, zu Nüssen und Trockenfrüchten wie Cranberries, zu einem traumhaften Mehrgangmenü von Suppe bis Dessert, zu einem Melonen- oder Grapefruitsorbet, ja sogar zu einem Schokoladenmousse. Zu einer frischen schwarzen Kirsche, die zusammen mit dem Wein auf der Zunge schmilzt.

Zu Vollkornpasta mit einer Salami-schwarze Schokolade-schwarze Oliven-Rahmsauce. Zu gegrilltem Gemüse. Zu Gegrilltem, von Poulet bis Pferdesteak. Zu einem Rindsbraten, zu Bratwürsten, oder zu Lama-, Straussen- oder Emufleisch oder sogar einem Wildsausteak. Zu einem Kaninchenragout à la Markus. Zu einer ganzen Kalbshaxe gebraten mit Gemüsen, oder geschmort und glasiert im Safran-Geflügelfonds. Zu einem Kartoffelstock mit Trüffeln, zu Bratkartoffeln oder Pommes-Frites. Zu in M-Budget Olivenöl für 2 min gedünsteten Crevetten. Ok, ich gehe hier etwas über das übliche Menüangebot hinaus, es hat wohl nicht genügend Platz auf der Weinetikette.

Ich schlage vor, diesen Wein mal bei verschiedenen Temperaturen zu trinken:
15°C, 18°C, 20°C, 25°C. Denn bei unterschiedlichen Temperaturen kommen immer wieder neue Duftkomponenten zum Vorschein.


Gamaret, Coteau de Lully, 1er Gru, Domaine des curiades, Lully, Genève:

Da fragte ich den Weinhändler, welches der beste Genfer Gamaret ist. Ob es etwa der oben beschriebene La Clémence, Camaret de Genève sei. Nein, es sei dieser, der Domaine des Curiades. Ich bin gespannt. Die ersten beiden Flaschen wurden mal ein Geschenk...vielleicht krieg ich ja auch einen Tropfen davon...

Ja, ich kriegte einen Tropfen davon. Dieser Wein ist rein und stark. Ich empfehle in. Er beeindruckt. Diesen würde ich den meisten Gamaret-Assamblages vorziehen.